bonner generalanzeiger

Artikel vom 14. März 2009


Der Nachwuchs zeigt, was er kann

Beim Konzert der Musikschule läuft alles wie am Schnürchen.
Die Eltern fiebern mit
 
Stieldorf (oro). Carlotta, Isabella und Esther Marie lockten den Frühling herbei. Die drei Flötistinnen eröffneten das Konzert der Musikschule der Stadt Königswinter für Sechs- bis Zehnjährige mit „Frühlingsmelodien“ von Karin Schuh.
Die Mädels begeisterten das Publikum im Forum der Grundschule mit ihrem frischen Stil. „Ich bin ein bisschen aufgeregt“, meinte Isabella Johnson (8) kurz vor ihrem Auftritt. „Mehrere Wochen habe ich für dieses Konzert geübt“, sagte Carola Hoffmann. Seit zwei Jahren spielt die Achtjährige Blockflöte an der Musikschule. Aber bereits im Kindergarten in Rauschendorf fand sie Gefallen am Musizieren. „Ich übe jeden Tag, manchmal mittags nach der Schule zum Entspannen.“ Esther Marie Niesen (8) ist erst seit zwei Monaten in der Musikschule und nutzte wie viele der anderen kleinen Talente die Möglichkeit, bei einem richtigen Konzert ihr Können zu beweisen. Für etliche war es das erste Mal überhaupt, dass sie vor Publikum auftraten.
„ So ein Konzert ist natürlich auch Ansporn zu üben, die Kinder bekommen Spaß am Spiel“, hob Igor Borisov die Bedeutung einer solchen Veranstaltung heraus. Der Diplom-Musiker und Geigenlehrer an der Königswinterer Musikschule führte durch das Programm der Nachwuchskünstler. Viele Eltern und Großeltern waren gekommen. Sie fieberten mit ihren Sprösslingen und spendeten viel Applaus. Und die Mamas drückten ihre Kleinen Helden an sich, wenn sie sich nach dem Auftritt wieder unters Publikum mischten.
Paul Konopka trug eine ungarische Volksweise am Flügel vor: das Lied von der Mücke. Bei dem Kerlchen baumelten die Beine in der Luft, während die Fingerchen über die Tasten eilten. Aber obwohl er am Klavier noch keinen Boden unter den Füßen hat, war er beim Spiel schon ganz groß. Luca Werner ist erst sechs – trotzdem wagte er es, auf der Gitarre ein russisches Volkslied vorzutragen. Langsam und bedächtig zupfte er jede Saite und bekam für seinen Mut Riesenbeifall. Und plötzlich plätscherte die Moldau durch das Forum. Jonas Prinz (10) spielte das Stück von Bedrich Smetana. „Ich habe es selbst ausgesucht“, erzählte der Klavierspieler. Seit zwei Jahren übt er an diesem Instrument. Elf ist Katharina Wermuth. „Mit drei habe ich ein bisschen herumgeklimpert. Mit fünf Jahren habe ich angefangen, richtig zu spielen. Ich sitze jeden Tag am Klavier. Ich habe Lust dazu. „Sie bot eine Passage aus der Filmmusik „Titanic“. Besonders aufregend wurde es für Paul Söllinger. Der zehnjährige Thomasberger wollte eine CD mit „Mama Mia“ laufen lassen, um dazu Schlagzeug zu spielen. Mit seinem Vater schaffte er es buchstäblich in letzter Minute, den fehlenden Verstärker zu organisieren. Mama Mia! Aber dann lief alles noch wie am Schnürchen, wie bei den anderen kleinen Musikern auch: Lisa Pellni, Silvan Ley, Mathias Holl, Emilia Luise Suckow, Kai-Chuen Hsu (alle Klavier), Tristan Berthold, Joel Hebgen (beide Schlagzeug), Katharina Oberle (Gitarre).
Neun Konzerte von Musikschülern finden allein im Monat Märzstatt. Bei den fortgeschrittenen Instrumentalschülern machten sich Emanuel Steinle und Jim Krups selbst ein schönes Gesburtstagsgeschenk. Die beiden nehmen nicht nur seit vier Jahren gemeinsam Klarinetten-Unterricht bei Musikschulleiter Walter Burger, sondern feierten auch unmittelbar um ihren Auftrittstermin herum jeweils ihren 14. Geburtstag. Sie traten als Klarinetten-Duo auf. „Alleweil lustig“ hieß ihr Stück. Und das trifft auch auf die beiden Künstler zu. „Sie kommen mit Begeisterung zum Unterricht“, hat Burger viel Freude an seinen Schützlingen. Auch ein Gitarren-Duo erhielt viel Beifall. Pascal Vollmar und Christopher Mäckel (beide 10) boten fehlerlos Pop- und Flamenco-Melodien.
Unmittelbar vor dem Landeswettbewerb „Jugend musiziert“ steht Christoph Lauer. Der 18-jährige Gitarrist gewann den ersten Preis beim Regionalwettbewerb. Er ist einer von sieben Preisträgern seines Lehrers Thomas Oldenbürger. Beim Konzert imponierte Lauer mit seinem Beitrag auch Walter Burger.



Am Klavier sitzt Jonas Prinz, die Erwachsenen im Hintergrund lauschen dem Nachwuchs-Pianisten.
FOTO: HOLGER HANDT