General-Anzeiger 22.05.01

„Königswinter ist eine musikalische Stadt"Jubiläum Musikschule feierte ihr 30-jähriges Bestehen: Musik- und Ballettvorführungen begeisterten die Besucher

Von Carsten Rampacher

KöNIGSWINTER.„In einer Zeit, in der kaum noch jemand weiß, was er als erstes machen soll, in der man von den Medien rund um die Uhr aufgerufen wird, sich ihnen zu unterwerfen, ist im besonderen Maße die Arbeit einer Musikschule zu würdigen und hervorzuheben." So umschrieb Königswinters Bürgermeister Peter Wirtz zu Beginn seines Grußworts den Stellenwert der Musikschule Königswinter. Am Wochenende feierte die städtische Einrichtung ihr 30-jähriges Bestehen.

Den Auftakt bildete am Samstagabend ein Festakt im Schulzentrum Oberpleis: Die Klavierklasse von Anne Auriete Cha-legre und die Ballettabteilung unter Leitung von Vera Pöttker boten herausragende Höhepunkte aus ihrem umfangreichen Repertoire. Bei einem der ersten Stücke kam „familiäre Stimmung" auf, als Fabian Mir-bach und sein Vater Heinrich gemeinsam in die Tasten griffen und das Stück „Das Echo" der berühmten Klavierschule Herve und Pouillard spielten. Weiteres Glanzlicht war beispielsweise die Mazurka Opus 39 von Peter Tschaikowsky - dargeboten von Felix Hoederath am Klavier.

Die Ballettschüler der Musikschule begeisterten das Publikum mit technisch aufwendigen Balletteinlagen, unter anderem zu Michael Jacksons Welthit „Heal the world" und mit einer Szene aus „Summi, die Fliege", einem von Pöttker selbst inszenierten Stück.

„Ein Mal pro Woche besuchen rund 700 Teilnehmer im Alter zwischen sieben und 70 Jahren diese kulturelle Institution, um von Schule oder Beruf abzuschalten oder sich erste Eindrücke in Sachen Musik zu holen", erzählt Musikschulleiter Walter Burger. 700 Musikschüler entsprächen immerhin rund zwei Prozent der Königs-winterer Bevölkerung, ein gutes Ergebnis also. „Königswinter ist eine musikalische Stadt", betonte Burger. Zu verdanken sind diese Erfolge auch dem seit 1993 bestehenden Förderverein, der die Musikschule nach Burgers Worten „materiell und ideell" unterstützt. Leider konnte Marita von Auer, die Vorsitzende des Fördervereins bei der Jubiläumsveranstaltung nicht anwesend sein - Heike Winterscheid und Fred Apostel vertraten sie aber mit großem Engagement. „Das war eine großartige Leistung. Der Förderverein zeigt, dass er voll hinter der Musikschule steht", würdigt Burger den hohen Zeitaufwand. Einen großen Anteil am guten Ruf der Musikschule haben auch die engagierten Dozenten, die beim Dozentenkonzert am Sonntag ihr Können unter Beweis stellten. Dort standen unter anderem Werke von Mozart, Brahms und Anna Amelia von Preußen auf dem Programm, 14 der insgesamt 36 Dozenten beteiligten sich am Konzert. Für alle, die die Facetten des Musikschulangebots kennen lernen wollten, um vielleicht die Musikschule künftig bereichernd ins Familienleben einzubauen, war der Musikschultag am Sonntag genau das Richtige. Trotz des strahlenden Sonnenscheins war der Andrang enorm. „Ich war mit dem Zuspruch sehr zufrieden", so Burger. Zu sehen, aber vor allem zu hören gab es viel: So den Nachwuchs aus der Musikalischen Früherziehung, verschiedene Ensembles und Solobeiträge. Ein Orchester mit mehr als 50 Instrumentalisten zwischen acht und 18 Jahren, alles Schüler verschiedener Musikschullehrer, spielte ein von Burger eigens zum 30-Jährigen geschriebenes Arrangement mit dem Titel „Last uns feiern".

Aus voller Kehle:

Zum 30. Geburtstag der Musikschule sangen am Wochenende auch die Kleinsten mit Feuereifer ihr Ständchen.

FOTOS: FRANK HOMANN

 

Nach Noten:

Die jungen Flötisten zeigten am Wochenende, das sie ihr Instrument bereits perfekt beherrschen.